Der Walzer
(Take This Waltz)
Und in Wien gibt es zehn schöne Frauen
Eine Schulter, da weint nachts der Tod
Und ein Zimmer mit 900 Fenstern
Und für Tauben vergiftetes Brot
Hängt im Winde ein Fetzen vom Morgen
Wie ein Bildnis mit frostigem Riss
Ay – ay – ay – ay
Nimm von mir, nimm von mir diesen Walzer
Und nimm diesen Biss
Oh ich lieb dich, ich will dich, ich brauch dich
Auf dem Stuhl, wo die Zeitung grad liegt
In der Höhle am Ende der Lilie
Und wo Liebe im Hausflur versiegt
Auf dem Bett da im Schweiße des Mondes
In dem Schrei deiner Schritte im Sand
Ay – ay – ay – ay
Nimm von mir, nimm von mir diesen Walzer
Und nimm meine Hand
Den Walzer, Walzer, Walzer
Mit dem Glorienschein von Friedhof und Wein
Und tief wie die Donau so blau
Steht in Wien noch das schäbige Ballhaus
Wo dein Mund sich an tausenden rieb
Und die Bar, wo die Jungs nicht mehr reden
Seit ein Blues in das Schweigen sie trieb
Aber wer ist der Mann, der dein Photo
Mit dem Kranz frischer Tränen garniert
Ay – ay – ay – ay
Nimm von mir, nimm von mir diesen Walzer
Der täglich erfriert
Unterm Dach spielen Kinder Vergebung
Und da liegen wir beide schon bald
Bei dem Schein von rumänischen Kerzen
Wenn der Nebel sich sammelt im Wald
Und ich spür deine reifkalte Weide
Und das Lamm und die Lilie, die blieb
Ay – ay – ay – ay
Nimm von mir, nimm von mir diesen Walzer
Der sagt, hab mich lieb
Refr. Den Walzer, Walzer, Walzer
Mit dem Glorienschein von Friedhof und Wein
Und tief wie die Donau so blau
Und dann will ich in Wien mit dir tanzen
Ich verkleide mich so, wie der Fluss
Hyazinthen trag ich auf der Schulter
Und im Tau deiner Schenkel mein Kuss
Meine Seele will ich dort begraben
Im Notizbuch mitsamt deinem Bild
Und will mich deiner Schönheit ergeben
Mit der Geige, dem Kreuz und dem Schild
Und ich wünsch mir im Meer deiner Hände
Verlor’n und ertrunken zu sein
Ay – ay – ay – ay
Nimm von mir, nimm von mir diesen Walzer
Denn jetzt bin ich dein
Sonntag, 15. März 2015
Bei Andreas gehört:
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen