Petra rief heute an: Die Bäume haben ihr gesagt, dass sie dieses Jahr stirbt, sagt sie. Sie will lange leben, sagt sie. Sie will kein Tavor mehr, sondern schon morgens wach sein. Gleichzeitig hat sie Angst vor Blickkrämpfen, die beim Ausschleichen, wie sie befürchtet, auftreten könnten.
Das letzte Mal hatte ich sie Mitte Januar gesprochen:
Was würdest du Wolfgang Zöller am Telefon sagen, was ist das Wichtigste?
Petra: Ich möchte sehr gerne nützlich sein, mich nützlich machen und habe die gute Absicht etwas Gutes zu tun und werde darin gemindert - in meinem Selbstwertgefühl und in meiner Aktivität – durch Medikamente, die mir nicht gut tun. Dann wird mir gesagt, ich sei krank und behindert, weil ich alles nicht mehr kann durch die Medikamente. Das finde ich sehr ungerecht. Das schreit nach Gerechtigkeit und Wahrheit.
Kannst du noch mal beschreiben, was die Medikamente verändert haben?
Petra: Mein Selbstwertgefühl, meine Lebenskraft, meine Freude am Leben und meine Hoffnung. Das alles möchte ich wiedererlangen. Meine Lebensfreude vor allen Dingen und die Kraft, selber was auf die Beine zu stellen.
Was hat sich konkret verändert in deinem Alltag?
Petra: Ich schlafe sehr viel. Wenn ich einen normalen Tag anfangen würde, würde ich früh um Sechs in der Dämmerung aufstehen und dann in die Gänge kommen und meine homöopathischen Medikamente nehmen. Dann würde ich rausspazieren gehen und würde die Natur genießen und das Straßenleben, wie es allmählich aufwacht. Dann würde ich einkaufen gehen, mir eventuell eine Tätigkeit suchen, die mir guttut. Ohne Medikamente und richtig eingestellt mit Homöopathika, was mir sehr gut tun würde. Das habe ich schon ausprobiert. Das war Fliegenpilz in homöopathischer Verdünnung gegen den Tremor. Da hatte ich den Tremor dann nicht mehr. Das möchte ich wieder erreichen, dass ich durch solche Medikamente wieder gesund bin, froh und lebenskräftig, die aufgehende Sonne wieder genießen kann, den Tau auf der Wiese, ach, und alles Schöne in meinem Leben.
Schön. Aber im Augenblick musst du viel schlafen durch die Medikamente?
Petra: Genau. Ich bedauere es dann immer, wenn ich im Bett liege und vor mich hin trahne. Dann bedauere ich immer, dass ich schlafe und dass ich nicht aktiv bin, komme aber nicht hoch. Das möchte mir nicht länger so gehen. Da würde ich sehr gern Wolfgang Zöller bitten, auf mich mal zuzugehen und meinen Betreuer Christoph Buhl mal zu kontaktieren. Ich habe schon über Herrn Buhl eine Entziehungskur für Psychopharmaka beantragt. Nun muss ich bloß noch zur Ärztin gehen und mir den ausgefüllten Kurantrag zuschicken lassen.
Schön.
Petra: Das empfehle ich dir auch. Aber das musst du selber wissen. Das kann man machen.
Das klingt gut.
Petra: Das finde ich auch. Ich will es gerne in Sonneneck oder in der Vita Natura Klinik machen lassen. Die sind sehr in Ordnung. Ich gebe dir noch die Adresse für den Wolfgang Zöller mit, wenn er mich erreichen möchte. Der Sozialarbeiter, den er erreichen kann, ist Herr Hahn.
Schön. Da bin ich gespannt, wie es weitergeht.
Petra: Ja. Ich rufe den Wolfgang Zöller jetzt mal an.
Ja, jetzt ist es 19 Uhr. Mal sehen, ob er noch da ist.
Petra: Mal kucken, ob ich Glück habe.
Das wäre schön. Ich drücke dir die Daumen.
Petra: Lass es dir gut gehen.
Du dir auch.
Petra: Danke, ich wünsche dir viel Glück beim Einrichten einer Kur.
Ich dir auch.
Petra: Die Naturheilkliniken sind die besten. Die sind ganz sympathisch. Ich habe schon die Chefärztin gesprochen. Die hat mich für den nächsten Tag eingeladen.
Das ist schön. Da freue ich mich für dich.
Petra: Da konnte ich nicht, da war ich zu krank. Also lass es dir gut gehen.
Danke, du dir auch. Ich drück dich.
Petra: Ich dich auch. Tschüss.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen