Freitag, 31. Oktober 2014
Nur Schippe und Pflanzschere sind noch da.
Hab die Mutter-Käthe zu den abgeschnittenen Trieben gepflanzt, die inzwischen angewachsen sind. Der Kühlschrank-Ventilator scheint ihr gut zu tun.
Die Käthe stammte noch aus dem Konsum im inzwischen fast leerstehenden Striesen-Center. Ein Saftdruckstreuer ...
Nebenan verkaufen scheinbar Insolvenzanwälte Seglerbedarf, sehe ich grad. Sylt ...
Dass der egyptische Basilikum trotz Heizungsluft noch nicht eingegangen ist, ist erstaunlich.
Der Wickinger unten im Regal
stammt aus dem Cinemaxx-Überraschungsei, das Foto dahinter aus Persien und einem Labyrinth aus dem Bunker auf der Berliner Friedrichstraße.
Ich will heute Herz braten.
Mir ist Orangenaroma auf die Heizung getropft, sodass ich die Hitze drosseln musste.
Simones Rose :)
Donnerstag, 30. Oktober 2014
Mittwoch, 29. Oktober 2014
Der Lindenblütentee tut gut. Gleichklang von Namen ... Ob ein Gleichklang Heimat ersetzen kann? Ein Moorbirkenwald wäre schon gut. Der schaut aus wie Robert Wünsche. Ob in Betel viel Eisen drin ist? Verdammt, warum vertrage ich weder rote Säfte noch rotes Fleisch, falls der Gentest fies ausfällt und ich keinen Aderlass mache? Das ist alles so wirr.
Kraft, Ausdauer, Körperspannung und Koordination ...
Bootsschein / Binnengewässer
- Riedel
- Wachwitz
2009 hatte ich Johannes Weihermüller überzeugen können, an seinem Geburtstag mit Holm Röhner Aufnahmen für das Knotenbuch zu machen.
Bin gespannt auf Anjas Boltenhagen-Buch.
Liebe, Authentizität und innerer Frieden
action star: wir bewegen unsere zehen und stoppen eine minute lang all unsere gedanken
Dienstag, 28. Oktober 2014
gestern war ein scheinbar laden-neuer zweisitzer einer preisklasse, die ich so noch nie in unserem stadtteil gesehen hatte, im zaun neben müllers bestattungen, also an einer haltestelle, an die ich nur komme, wenn ich mich verlaufe - wie gestern, da die haltestelle ludwig-hartmann-straße um ein paar meter in fahrtrichtung verlegt war, was ich so allerdings erst mit blick auf das verformte blech allmählich begriff. es war wie im film, sogar die unfallforscher waren gekommen, um das ereignis zu dokumentieren. es ist schon erstaunlich, wie stark der mitten in der baustelle beschleunigt haben muss, um einen derartigen blechschaden mit touchieren des jugendstilzaunes direkt neben der haltestelle zu provozieren. die sandsteinsäulen sind hin. hoffentlich war das auto nicht geklaut.
Meine Requisiten beim Versuch glücklich zu sein: Tims Duft, den Bertrams Mutter ihm und er danach mir geschenkt hat, das Seifertsche Wundermittel gegen meine Xanthelasmen und Dirks Tipp gegen Augenbrennen.
Tears Again macht Gänsehaut, zumindest bei mir, sobald ich den 10-cm-Mindestabstand beim Sprühstoß nicht unterschreite. Allerdings fühlt sich danach alles noch trockener an. Will sagen: Es macht Durst. Was die Xanthelasmen mit dem Tears-Again-Lezithin machen werden, wird sich zeigen. Die Bertramwurzel ist messerspitzenweise einzusetzen, mehr weiß ich noch nicht. Puh, tut das weh: Es ist eine Aster! Ich hab Bertram gerodet und dem Grokeersatz zum Betrampeln angeboten :( Mehrjährige Astern wären toll.
Sauerkraut, Kürbis und ... Gebt zu, ihr möchtet es nicht wissen! Telegourmetberatung durch Walter von der Norma-Kasse aus oder wo auch immer er grad war. Aus dem Gedächtnis: Cayennepfeffer, Leinsaat, Sonnenblumenkerne, Chili, Paprika, Tomaten, Ananas und Süßkartoffel sind neben Zwiebel auch noch im Topf gelandet. Dazu: Balaton-Wein!
dazu der künstler himself und sein werk - zu sehen in holgers ausstellung "(reihenfolge der bilder nicht chronologisch)
x. wird hoffentlich stolz auf mich sein. am mittwoch kommt sie von der küste heim, um nach dem rechten zu schaun. ok, text wäre schön. nimm das!
Montag, 27. Oktober 2014
Sonntag, 26. Oktober 2014
Schön, Kind zu sein! pic.twitter.com/s3CyM3a4w8
— dr (@der_doktor_) 9. Oktober 2014
Der Weihnachsstern stand jahrelang auf dem Tiefkühlschrank. Der Schössling wuchs übrigens auf der vorherigen Schattenseite, nachdem ich den Topf ins Fenster gestellt habe. Die Pflanze scheint sich nach Symmetrie zu sehnen.
Mimose, Eiche, Moorbirke, Sanddorn ... OK, ich hatte vorher die Frevert gehört. Beide zusammengenommen sind für mich das absolute NoGo dieses Tages. So viel zum Platz an der Sonne, von der Couch aus gesehen - zwischen zwei Träumen - auf der ergebnislosen Suche nach Dresdner Hefezäpfle-Anbietern. War so deprimiert, dass ich danach neben Tim und Mcnep sogar einen Ami zum Kandidatengrillen eingeladen hab. Aber der findet es sowieso nicht.
Nachdem ich gestern über meine dunkler werdenden Zähne gestaunt habe, weiß ich jetzt die Ursache: Holundersaft nach Max White One Active.
Das Fernsehbild des Samsung beim Radiohören abschalten zu können, wäre schön.
Die Schneekugel mit Tim und auf der Rückseite X., das Salzlicht mit Herbstlaubaroma, frisch gebrühten Kaffee, der wunderbare Strauß, die Funkuhr mit der aktuellen, nunmehr Winterzeit und Bruder Heurigs Robinienständer mit Bienenwachskerze. Da der Heurige seit drei Wochen nicht mehr verkauft wird, hab ich (eisenreichen :( ) Rotwein vom Balaton genommen. Da im kommenden Sommer ganz in Familie zu surfen wäre schön. Das letzte Mal war ich grad 14. Vielleicht ist ja das Eisenoxid auch im Kalkstein geblieben und nicht im Wein. Aderlass, grübel. Erst mal den Hämochromatose-Genbefund abwarten, bevor ich mich verrückt mache. Ich habe seit Wochen weder Rote Bete noch rote Säfte zu mir genommen, rotes Fleisch schon. Wie ist eigentlich die Koinzidenz von Hämochromatose und Leukämie?
Samstag, 25. Oktober 2014
Hab Laub von den Krokustöpfen wieder entfernt. Da, wo Minze war - der Topf stand direkt neben der verlausten Aster - ist der Hauptspross mit kreuzkümmelgroßen Läusen übersät.
Flieder am 2. Tag.
Zur Aussaat der Tatarischen Heckenkirsche habe ich keine Tipps gefunden.
Vielleicht kann der Lauch ähnlich wie Scheiden-Wollgras verhindern, dass die Moorbirken schimmeln.
Exotenstrauß mit Wachskraut, Nadelkissen, Eukalyptus, Kienapfel, Wacholder, etwas Zimmertannenartiges und Birkenreisig aus dem Edeka.
Jetzt weiß ich auch nicht. pic.twitter.com/g6afTp3LWI
— Trish'N'Chips (@TrishaSiobhan) 24. Oktober 2014
Ob gutes Aussehen mit Visueller Analogskala a la Abweichungsgrad vom Ideal erfassbar ist? Und wie bitte gebe ich da mein Ideal in 4D ein? Papier ist so kompliziert.
@Urschoepfer wenn das nicht hilft jobmäßig durchzustarten, was dann? btw: welcher sender ist das? der überzieher auf dem mikro ist unlesbar.
— Christine Salzer (@ChristineSalzer) 25. Oktober 2014
Freitag, 24. Oktober 2014
Heiß: Blumentopfphase
aus der Hand rutschte und geschätzte zehn Milliliter in eine Handvoll Sauerkraut geraten waren, ich mit Orangensaft, Fenchel-Saat, Schwarzkümmel und Joghurt zu retten versuchte, was nicht mehr zu retten war, und mir danach nicht nur der Mund, sondern der gesamte Brustkorb brannte, habe ich Mozarella in Schwarzkümmel gestippt.
Danach war ich fit zum Telekom-Aster-Roden und Flieder-Säen. Fliedersamen sind Lichtkeimer und dürfen nicht mit Erde bedeckt, sondern nur fest angedrückt werden.
Die Blumentopferde, in der bis vor wenigen Tagen noch die Telekom-Schafgarbe vor sich hin welkte, habe ich ebenfalls gepflügt, um die stauende Nässe zu mildern, bevor ich die Moorbirke säe, die heute aus Wenddorf eintraf.
Meine nächste große Anschaffung: keimfähiger Schwarzkümmel.
Die Geräuschtapete dazu ab 21:58 Uhr "Auf ein Wort", bei 1' 55'' schaltete sich der Fernseher aus.
Bonsai-Flieder zum Budenbauen auf dem Fensterbrett:
Geklautes Pariser Laub:
Kaufrausch
Die Granatapel-Orange-Früchteteemischung mit Hagebutten, Äpfeln, Honeybush, Hibiskus, Süßem Brombeerblatt, Granatapfelschale und Orangenschale passte gut zu dem Kräuterhackepeter von Richter, leider ohne Eisold-Hanfbrot. Aber dazu hätte ich extra zur Uniklinik oder zum Pohlandplatz fahren müssen. Dienstags, donnerstags und samstags hat der Eisold am Pohlandplatz genau zwei Stück im Verkauf. Mehr Bedarf besteht offensichtlich nicht.
Donnerstag, 23. Oktober 2014
Jemanden zu lieben der einen selber nicht liebt,ist fast so wie an der Bushaltestelle auf ein Schiff zu warten.
— gedankenlos (@augenringbling) 22. Oktober 2014
Mittwoch, 22. Oktober 2014
Dienstag, 21. Oktober 2014
Montag, 20. Oktober 2014
Männer geraten immer in Panik, sobald ich spontan sage: “Los, zieh deine Hose aus! Ich will dich nackt sehen!”
Na gut, sonst auch.
— klosterkind (@klosterkind) 19. Oktober 2014
dazu dampfenden kirschjogurth ... verdammt, war das ich? 2006 habe ich doch nicht mehr unter dem nick geschrieben. ups, das war "meine" sabine. sobald ich unkommentiert gehörtes wiedergegeben hatte, konnte sie recht eindrucksvoll explodieren. irgendwo >zufällig dabei zu sein, ging nicht. party!!!!!!!!!!! ist das nun sisal oder hat der keine katze?
Stunden später: Mich hat bei Lovoo jemand angeklickt, der wahrscheinlich grad wahllos viele Gesichter angeklickt hatte. Die Fotos auf der Startseite sind ja winzig. Der hatte sich tatsächlich kurz vorm Einschlafen fotografiert. Öffentliches Einschlafen. Während ich wiederum das Foto aufrief, sprach Bennybär grad von seinem allnächtlichen Märchen. Diesmal ging es ihm nicht um gelbe Wurzeln sondern um eine weise weiße Frau. Irgendein Sender mit Gleichaltrigen wäre schön. Sie müssen ja nicht unbedingt gleich so viel Phantasie wie Walter Gerstung haben und alles unheimlich finden. Ob es einen Markt gibt, der ähnlich wie dem Assoziations-Blaster ein gemeinsames Spinnen zulässt, ohne gleich so ambitioniert sein zu müssen wie das Piraten-Mumble? Ausgerechnet Sperling labert inzwischen von DPA. Mir ist so elend. Ein CI für die Flaschenpost, kaum das Micha nicht da ist. Sperling schafft es irgendwann tatsächlich Universalautor zu werden. Gibt es tatsächlich noch irgendwas, was an einen Generationenvertrag erinnert und nicht StirbLeise meint? Kindheit als Last zu erleben, muss hart sein. Effektiv zu leben, wo beginnt effektives Leben? Beim Aufstehen oder lieber doch gleich beim Weiterschlafen? Eine Katze wäre schon toll. In einer Katzenwohnung. Katzenwohnung gesucht. Sportreisen in Altenkirchen (SWR3Land). Das muss ein furchtbares Nest sein, dass die dort alle weg wollen oder sich bewegen müssen, um den Raum zu ertragen. Zeus fehlt mir. Verdammt, ist das ein beschissener Morgen.
Sonntag, 19. Oktober 2014
@Astro_Ron ich will ja nicht drängeln, aber du hast noch nicht geantwortet https://t.co/IC9CfuODtU
— Christine Salzer (@ChristineSalzer) 19. Oktober 2014
Samstag, 18. Oktober 2014
airbnb
geocashing
Freitag, 17. Oktober 2014
Donnerstag, 16. Oktober 2014
#Zitat des Tages:
Wer vom #Glück immer nur träumt, darf sich nicht wundern, wenn er es verschläft.
(Ernst Deutsch) pic.twitter.com/sNX0RlYIKA
— Melitta Look (@Urschoepfer) 16. Oktober 2014
Mittwoch, 15. Oktober 2014
"Secure" by István Kerekes pic.twitter.com/1JeNhBfENl
— ✨ɱ✨ (@Zapman1961) 12. Oktober 2014
Dienstag, 14. Oktober 2014
Du bist mir eigentlich nicht egal, aber egal.
— Pocahontas. (@meereskuesse) 9. Oktober 2014
Montag, 13. Oktober 2014
Irgendwie passt das .. ❤ pic.twitter.com/0CI1urCucy
— Jennifer (@hexe3108) 6. Oktober 2014
Sonntag, 12. Oktober 2014
Samstag, 11. Oktober 2014
Search for Pankreatitis & Homeopathie: Ob Platin tatsächlich davor schützt, sich selbst zu fressen? Oder fibrosiere ich dann schneller als nur per Eisen? Es ist alles so beknackt. Nie wieder Oberbauchsonografie!
Wem nützt das, dass die Pankreas-Ca-Häufung nach ASS-Absetzen steigt? Und wer hat die Studie, die das feststellte, gesponsert? Nie wieder Oberbauchsonografie!!!!!!!!!!! Verdammt, warum bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, nicht anämisch zu sein, obwohl ich schon so lange Psychopharmaka schlucke? Nächstens lasse ich mir vielleicht sogar noch ein Differentialblutbild machen, um Leukämie auszuschließen, grusel. Ich muss total bescheuert gewesen sein.
Wie verdammt war der zeitliche Zusammenhang zwischen meinem Eisenmangelartikel für Monk und der Hämochromatose-Diagnostik bei Bernd und Karin? Wann starb Thomas´ Vater an Hämochromatose-Spätfolgen? Ich grusle mich heute schneller als sonst. Wer verdammt ist Monk für meine Festplattensuchmaschine?
Dualität der Erwartung
Wenn es denn tatsächlich einen Gott gibt, warum lässt der es nicht zu, dass ich einen Blumentopf beschildern darf, sobald ich die Pflanze tatsächlich mag, ohne sie zu vernichten? Oder bin ich das tatsächlich alles selbst?
Hab das Schild umgesteckt.
Das Wasser stand in dem roten Topf, als wäre die Erde nie trocken und nur die Kruste dürr gewesen. Keine einzige Zwiebel ließ sich mehr tasten. Hab ich es zu stark gegossen statt selbst mehr zu trinken? Nicht mal Unkraut ist gewachsen, falls es so etwas wie Unkraut überhaupt gibt. Und das Telekom-Stängelchen ließ kaum noch irgendwelches Chlorophyll erkennen. Eigenartig. Seele kann das jedenfalls nicht sein. Auch kein höheres Prinzip oder irgendein Sinn.
Freitag, 10. Oktober 2014
Diese Woche stand einer von der Luftrettung in der Schillergalerie. Hab sofort an Goerge gedacht und bin nicht stehengeblieben sondern weitergegangen. Heute nun schreibt SWR3, dass nur ein einziger Bundeswehr-Seenotrettungs-Hubschrauber einsatzbereite sei. Verwirrend, zumal ich aus SAR (search and rescue) sofort Saar wie Goerge machte. Bin übermüdet. Trotzdem alles weit weg. Und das ist gut so.
Donnerstag, 9. Oktober 2014
Bei Männern mit kapitalem Hirn will ich immer zum Betäubungsblattschuss ansetzen, um sie grunzend in meine Höhle zu schleppen.
— Johanna (@winternuettchen) 9. Oktober 2014
Bei allem Respekt vor der Notwendigkeit von Praktika, aber wenn ich schon zu einer beschissenen Oberbauchsonografie muss, die per se durch das Luftanhaltenmüssen schon eine Zumutung ist, dann auch vorher noch gefragt zu werden, wie es mir geht, war das Letzte. Der verstieg sich sogar noch zu einer Frage nach meinem Xanthelasma statt auf dem Überweisungsschein nachzulesen, worin sein Job besteht. Ist das hier Party oder was? Danach begann wie gesagt der seröse Schnupfen. Überall wo Gel war, begann es zu brennen. Das Engramm saß. Mein Spiegelbild sieht furchtbar aus. Ich hab schwarze Augenringe wie lange nicht. Hinzu kam nämlich noch, dass Schütte teilnahmsvoll fragte, was ich denn mit Haemochromatose verbinde. Nichts, habe ich ihn darauf fast angeschrien, und dass er sie gefälligst ausschließen soll. Dann wollte er von mir sogar noch wissen, welche Marker die Parpat abgenommen hätte, und war verblüfft, als ich zurückblaffte, dass mich das nicht interessiere. Danach wurde er allmählich netter und beschränkte sich auf einen knappen Kommentar zu Parenchymbrücken, die sich so dann aber nicht im Arztbrief wiederfanden, nachdem ich auf Briden nach der Endometriose verwies. Allerdings drückte er mir eine verstärkte Echogenität des Pankreas rein. Eben doch aggressiv, der Kerl. Was machst du mit jemandem, der für das Befunden von Beschwerden bezahlt wird? Krank werden? Es ist alles so verrückt. Ich hab jedenfalls wie auf Knopfdruck reagiert. Nie wieder ein WieGehtEsIhnen von dem, kreisch.
Mittwoch, 8. Oktober 2014
Dienstag, 7. Oktober 2014
Gefangen
Every Breath You Take …
Wann ist ein Moment tatsächlich bezaubernd? Ich tippe grad Thilos Worte ab und bin immer noch verwirrt. Der Gesprächsmitschnitt scheint auch erst verspätet einzusetzen. Aus irgendeinem Grund kam er auf Hypnose. Wahrscheinlich war er keinen Rapport gewohnt und hat eine leidenschaftliche Frau. Hier seine Worte, unterbrochen durch meine Fragen.
Gestandene Freundschaft gab es nicht zwischen uns. Es war der Wille irgendetwas zu machen. In Thomas Manns Novelle „Mario und der Zauberer“ behauptete der Zauberer, dass er jeden dazu bringt, dass er ihn küsst. Das war ein hässlicher Mensch. Mario fühlte sich sicher vor ihm, weil er wusste, dass er das nicht will. Aber Jahrmarktsgaukler und Zauberer bringen am Ende jeden Menschen soweit, das, was sie wollen, zu tun. Da hat er diesen hässlichen Zauberer vor den Augen seiner Freundin, die im Publikum saß, geküsst. Der ließ ihn in dem Moment aufwachen. Mario war natürlich entsetzt und erschoss ihn, wie es in einer Novelle sein muss. Mario erlag seiner Schwäche, weil er immer nur etwas nicht wollte und am Ende überhaupt nichts mehr wollte, sodass er tat, was der Zauberer von ihm forderte. Ähnlich ging es mir. Du musstest irgendwas tun, damit du nicht dem verfällst und bloß noch zu allem Ja sagst. Wir brauchten eine Möglichkeit, um unsere Gedanken und Vorstellungen kundzutun und zu verbreiten. Aber zum damaligen Zeitpunkt gab es noch keine Wiedergabe von Literatur wie heute. Du hattest eventuell eine Schreibmaschine und so eine Wachsfolie. Die wirst du gar nicht mehr kennen. Damit konntest du Vervielfältigungen machen. Das waren Wachsbögen, in die du mit der Schreibmaschine den Wachs reingeschlagen hast: An den Stellen, wo die Buchstaben auf das Wachs geschlagen haben, fehlte das Wachs und über ein blaues Farbband gelangte Farbe auf das Papier. Und selbst das gab es nicht. Außerdem war es streng verboten irgendwelche Vervielfältigungen herzustellen. Das durftest du nur mit einer Genehmigungsnummer. Um an so ein Gerät zu kommen, sind drei Mann von uns nach Berlin gefahren. Dort gab es ein Lämmer-Ministerium. Lämmer war ein Minister in der westlichen, damals noch Bundesrepublik. Das Ministerium hatte seinen Sitz in Berlin. Die Drei haben dort vorgesprochen, ob sie so etwas kriegen könnten. Die Leute dort sagten: „Jungs, überlegt euch, was ihr hier macht. Das ist ganz gefährlich. Kommt in vierzehn Tagen wieder und schlaft erst mal drüber, ob ihr euch darauf überhaupt einlasst.“ Es war nicht so, wie das gern hingestellt wurde. Die wurden nicht abgeworben und bezahlt, damit sie gegen die DDR arbeiten. Am Ende haben wir doch das Gerät gekriegt und testweise auf der TH einen Aufruf zu einer Protestkundgebung zehnmal abgezogen, weil die Regelungen zu den Westreisen gelockert werden sollten, und sie auf den TH-Toiletten verteilt. Dem Aufruf folgten erstaunlich viele Studenten. Ich war lediglich ein Helfer. Die ganz Großen haben am Ende auch bis zu zehn Jahre Gefängnis bekommen. Die große Resonanz wurde uns 1959, als wir alle in einer Nacht verhaftet worden sind, auf der Bautzener Straße kundgetan. Die wussten alles, denn es gab einen bei uns in der Gruppe, dem das entweder zu heiß wurde und der aufhören wollte. Eine der Grundregeln war, wer bei uns in der DDR organisiert ist und aufhören will, muss in den Westen gehen, damit hier in der DDR kein Gefahrenpotenzial dafür besteht, dass die engsten Verwandten etwas erfahren. Der hatte aber auch nicht den Trieb rüber zu gehen und sofort weiter zu studieren, sondern hat sich seinem Vater offenbart. Der wiederum hatte aber nichts weiter im Sinn, als mit seinem Sohn auf die Bautzener Straße zu fahren. Dort ist der DDR Recht zu geben: Er konnte als Kronzeuge im Folgejahr sofort weiterstudieren, die haben ihn nicht Hals über Kopf als Gegner vernichtet, weil er irgendwann mal gegen sie stand. Ich habe vieles an dem Staatssicherheitsdienst, an dem U-Haft-Wachleuten zu schätzen gelernt, die versuchten, dir eine kleine Menschlichkeit anzutun.
FP: Weißt du noch, wie der Kronzeuge hieß?
Gestern hätte ich das vielleicht noch gewusst. Das ist mir jetzt entfallen. Aber das liegt auch daran, dass bei mir vieles nicht mehr so funktioniert. Ich komme jetzt nicht drauf.
FP: Wäre es für dich ok, wenn ich mal auf der Bautzener Straße nachhake, um mit dir zusammen in die Unterlagen einzusehen?
Ich habe dort noch nicht nachgeforscht oder irgendwie nachgefragt, weil ich eigentlich auch gesagt habe, dass das jetzt abgeschlossen ist. Ich hab meine Schuldigkeit getan und will mich möglichst nicht mehr so viel damit beschäftigen. Ich hab zwar in der Nachbarschaft einen Mann, der auch ungefähr in meinem Alter ist. Er ist Professor für Mathematik und Mann meiner Hausärztin. Mit dem habe ich viel über diese Sache geredet, weil er Interesse daran hatte. Der hatte mir auch schon seit Jahren gesagt: „Schreiben Sie das doch mal alles auf.“
FP: Drüber zu reden ist immerhin ein Anfang. Es in die Schriftform zu bringen, ist dann der nächste Schritt.
Ja, aber ich habe eigentlich noch nicht mal in meiner Familie darüber gesprochen. Meine Frau hat immer gedacht, dass ich mit irgendwelchen Krawallen auf dem Fucikplatz zu tun hatte und mich aber auch noch nie gefragt, was ich damals gemacht habe. Zwei-, dreimal habe ich leise versucht, mit ihr darüber zu reden, aber das hat sie nicht interessiert.
FP: Ist es für dich denkbar, dass ich das so, wie ich es jetzt aufzeichne, ins Internet einspeise? Oder ist das für dich unangenehm, wenn andere lesen können, was du gesagt hast?
Im Prinzip muss es mir nicht unangenehm sein. Ich brauche mich erst mal nicht dafür zu schämen. Ich wüsste nicht, was ich dagegen haben soll. Eigentlich müsste ich dem Staatssicherheitsdienst sogar dankbar sein, dass die dort am 29. Februar 1959 zugeschlagen haben und uns alle geholt haben. Denn ich habe mir im Nachhinein durch den Kopf gehen lassen, dass unsere dann auf 13 Mann erweiterte Gruppe in der Gefahr stand in Terrorismus auszuufern. Denn dort entstanden Gedanken, wie man Abtrünnige beseitigen kann. Am Ende wäre ich da auch nicht mehr aus diesem Dilemma rausgekommen. Wenn das damals nicht aufgeflogen wäre, wäre das in die Spalte geraten, was heute Terrorismus ausmacht. Ich muss sagen, alles, was mit Unmenschlichkeit zu tun hat, ist auch nie meine Sache gewesen.
FP: Ist es für dich ok, wenn ich ein Foto von dir mache oder ist das nicht gut?
Naja, fotogen bin ich sowieso nicht. Das weiß ich.
FP: Ich zeige dir das Foto und wenn du damit einverstanden bist, würde ich es … So, schau mich mal an wie jemanden, der dich veröffentlichen wird. Ja, das ist der Blick, den du dann hast.
Ja, nun kommt eben das, dass mein Sehvermögen dermaßen darniederliegt, dass ich auch mit Sehhilfe nicht viel erkennen kann. Jetzt mal außerhalb des offiziellen Programms: Bei mir geht es grad tüchtig bergab.
FP: Guck mich mal an und mach den Kopf hoch, wenn es bergab geht. Jetzt bin ich ganz nah. Genau.
Ich hab im Prinzip auch nichts dagegen, vor allem weil es auch für dich ist.
FP: Für dich ist es. Für dich. Wenn es nicht für dich ist, hat es keinen Sinn. Wenn du das nur für mich machst, ist das zu wenig.
Für mich gibt es nicht mehr viel zu tun.
FP: Erzähle, was sind die nächsten Ziele? Was willst du gern machen in nächster Zeit?
Das Allerschlimmste, was ich auch tagtäglich merke, ist, dass mein Gedächtnis nachlässt. Ich komme das erste Mal aus dem Krankenhaus nach Hause in den Turm, in dem ich seit 50 Jahren wohne … Das weißt du gar nicht, ich wohne in einem Turm …
FP: Ich stelle mir so einen Ziegelturm vor …
Aus Klinker gemauert. Als ich dann die erste Nacht wieder zuhause schlafen wollte, wusste ich nicht, wo das Schlafzimmer ist.
FP: Da ging dir viel durch den Kopf.
Ich wusste überhaupt nicht, wo ich bin. Auf einem Bild habe ich stundenlang nachgedacht, wer das ist. Da war eine Frau drauf, zwei andere Leute und ich war aber auch noch mit dabei. Ich habe ewig gebraucht, bis ich wusste, dass ich die Frau kenne, dass das meine Frau ist. Ich möchte aber auch nicht eines Tages irgendwo landen, du kommst zu Besuch und ich würde dich fragen: „Wer sind Sie denn?“
FP: Deshalb willst du dieses Medikament ausprobieren.
Das hat mir meine Hausärztin vorgeschlagen, die sagt, da gäbe es heute sehr wirksame Mittel. Da wird erst mit einem Psychologen oder Neurologen ein Test gemacht, bevor das verschrieben wird und die Kasse es bezahlt. Aber das alles ist ja keine Heilung. Das hilft vielleicht ein halbes oder zwei Jahre. Aber irgendwann kommt der Moment, wo du sagen musst, du bist kein Mensch mehr.
FP: Das glaube ich nicht.
Naja, das war auch der Grund, warum ich überhaupt im Krankenhaus war. Das ging zwar mit einer Herzsache los. Jetzt komme ich nicht mehr drauf. Namen, die mir jahrelang geläufig waren, sind auf einmal weg.
FP: Das ist so, wenn man sich ganz stark konzentriert wie in einer Prüfung. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass du dich gerade so sehr konzentrieren willst.
Das glaube ich gar nicht, dass das damit zusammenhängt. Ich will nicht eines Tages hier durch die Gegend laufen und … Dann bist du kein Mensch mehr. Du bist zwar ein Lebewesen, eine Daseinsform von einer Materie, die sich Leben nennt, aber Leben ist das nicht mehr, zumindest kein menschliches Leben.
FP: Du erlebst den Augenblick, du genießt den Moment. Das ist doch was Wunderbares.
Eigentlich haben ich dem Oberarzt auf dem Weißen Adler im Aufnahmegespräch erklärt, dass ich alle Medikamente von mir aus abgesetzt habe. Erstens weiß ich, wenn ich eines Tages in den Himmel kommen sollte, sitzt dort schon seit 16 Jahren ein Engel. Zum Zweiten hat sich der Oberarzt das auch so angehört, dass die medizinischen Kosten für andere, die vielleicht noch heilbar sind, am Ende noch verloren gehen, denn Psychopharmaka sind sehr teuer, wenn das sinnlos vergeudet wird.
FP: Wenn du sagst sinnlos, ist es erst recht nötig, weil du dann antriebssteigernde Dinge brauchst, vom Gespräch über die Medikation, über die Gestaltung des Tages, dass du merkst, wie wunderschön das ist zu leben, dass du dich wieder daran erinnerst.
Ja, wie schön das ist zu leben, habe ich am letzten Sonntag gemerkt.
FP: Bei dem Regenwetter … Der Regen prasselte so richtig aufs Dach.
Das darf ich niemandem groß erzählen, dass du wegen mir mit dem Bus – das sind ja Belastungen für dich …
FP: Die größte Belastung ist, wenn ich weiß, ich kann in den nächsten fünf Minuten nicht auf die Toilette …
Das wollte ich grade sagen.
FP: Ich habe also kurz vor knapp noch einen Kaffee getrunken und habe gedacht: Gottes Willen, wie kriege ich jetzt die Fahrt hin damit? Aber das hat alles besser geklappt, als ich dachte. Ich hab in dem Augenblick an dich gedacht und da war das plötzlich alles eine Kleinigkeit.
Das kann ich mir bis heute nicht vorstellen, was dich überhaupt dazu bringt, dass du dich mit mir hier her setzt.
FP: Na, warum heißt du Willkommen? Ist das Zufall?
Warum ich Willkommen heiße? Viele sagen: „Das ist aber ein schöner Name.“ Da muss ich aber auch was darauf erwidern: „Aber nicht jedem kann ich beweisen oder klarmachen, dass nicht unbedingt mein Name Garantie dafür ist, dass es am Ende so ausgelegt werden kann. Denn Willkommen war meine ganze Familie in Dittersbach draußen. Kennst du Dittersbach?
FP: Vom Hörensagen.
In der ganzen Ecke Schönfelder Hochland von Stolpen, Neustadt, die ganzen Dörfer und Kleinstädte gab es fast überall einen Willkommen. Das waren Bäcker. Ich habe auch, als ich dann nach Dresden zu meiner Frau gezogen bin, die ersten Jahre in unserem Küchenherd, der noch heute mit Kohlen und Holz beheizt wird Stollen und bei größeren Festlichkeiten die Kuchen selber gebacken. Wenn du aus einer Bäckerei kommst, möchtest du es ja bringen. Bis ich eines Tages diese Störung in der Mikrozirkulation bekam. Da veränderten sich die Finger, sobald es draußen winterlich wurde, im Aussehen ein bisschen. Dann bildeten sich Geschwüre.
FP: Merkst du das: Wenn du daran denkst, verändert sich die Handdurchblutung. Positiv denken!
Ja, ich kann schon auch positiv denken.
FP: Ich wollte dich nicht unterbrechen. Ich habe bloß gesehen, dass die Hand plötzlich eine ganz andere Färbung bekommen hatte, als du davon zu sprechen begonnen hast und dich daran erinnert hast. Das hat mir Angst gemacht.
Ja, mit dieser Hand habe ich auch in dem Sinne keine Probleme mehr, denn da wurde ich eines Tages von der Angiologie-Ambulanz auf der Forststraße geschickt. Die fanden auch nichts Neues und haben mich in die Schmerzambulanz weitergereicht. Da war die Frau Oberarzt Dr. Sabine Michel.
FP: Die ist blond …
Nu, eine Blonde. Aber heute …
FP: Hat sie geheiratet?
Ne, die ist auch nicht mehr als Ärztin an der Uniklinik. Da hat mir eine Oberärztin von der … Oh Gott, wie heißt das, wo das Gedächtnis behandelt wird?
(etwa 50 Prozent des Mitschnitts)
Notizen zu den ersten 30 von 90 Minuten, darunter zwei, drei Pina-Erinnerungen.
Performerin, Choreografin und Regisseurin Olimpia Scardi im Tanznetz Dresden
Olimpia Scardi fliegt nach Italien zur Familie. Den letzten Tag davor verbrachte sie mit 30 Eltern und Kindern in der Theaterschule Pegasus. Nach dem Warming Up vergingen kaum zwanzig Minuten, bis sie gemeinsam bei Schauspiel, Tanz und Musik eine choreografische Szene mit verschiedenen abstrakten Qualitätsbewegungen zu Raum und Energie improvisiert hatten. „Diese Kommunikation, dieser Respekt, das Lachen und Miteinander-Wollen sind ein Weg, unsere Welt zu verbessern“, denkt Olimpia Scardi.
Neun Jahre hatte sie als Tagesmutter gearbeitet, sollte nun aber ein Zertifikat für die deutsche Sprache machen. Nachdem sie dafür die Note Eins bekam, ergaben sich durch den Sächsischen Bildungsplan immer mehr Fragen von Seiten des Staates an sie. „Mit 54 Jahren ist mir das Leben dafür zu kurz“, sagt sie, denn sie liebt die totale Freiheit in der Theaterschule, wo ihre Arbeit verstanden wird. Sie will etwas tun, in dem ihr Herz und ihr Geist stecken, und sich nicht zu viel mit Bürokratie auseinandersetzen. „Deshalb ist Schluss“, sagt sie. Jetzt ist sie sich sicher, dass Choreografie wieder ihr Leben ist. „Das war immer mein Leben, in der Folkwang Universität und in der Palucca-Schule“, beides bekanntermaßen internationale Schulen. Ihre Schüler sind inzwischen in der ganzen Welt und haben selbst Tanzschulen. Ihnen bietet sie bald auf einer Weltreise Workshops an, in denen sie Technik und Choreografien vermittelt. Sie freut sich darauf, wieder Kontakte im Ausland – in Jakarta, Indien und Japan – zu organisieren, wenn ihre Tochter Valeska studiert.
Valeska ist Hip Hop Tänzerin, unterrichtet ebenfalls und macht im kommenden Jahr ihr Abitur. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Wohnung aussieht, wenn ich wieder komme. Aber ich lasse eine Liste da, auf der alles steht, was zu kontrollieren ist“, sagt die alleinerziehende Choreografin, die bislang Aufgaben hatte, die sie an Dresden banden. Jetzt wird sie natürlich ihre Familie und andere Länder besuchen, „wenn Gott es will“, schränkt sie ein, „und alles mit Gott gut geht. Es dauert, bis du wieder wirklich auf dem Weg bist, um Workshops zu geben.“
Nach ihrem Diplom war Olimpia zehn Jahre Assistentin von Jean Cébron. Pina Bausch holte sie aus Rom zum Choreografieren ans Folkwang Tanzstudio, wo sie mit ihrem Exmann, Jean und Pina eine zeitgenössische Komposition für vier Klaviere und ein Stück von Jean aus den 40er Jahren zum Tanz von Folkwang-Schülern aufführte. Nach der Premiere gingen die Vier damals zusammen in ein italienisches Restaurant.
Olimpia saß neben Pina und sagte ihr, dass sie einen Deutsch-Kurs machen will, was Pina nachdrücklich ablehnte: „Tu das nicht Olimpia, deine Sprache ist wunderschön. Es wäre so schade, wenn du deutsch sprichst.“
Als Olimpia dann Minuten später nach dem schönsten Land fragte, das Pina jemals gesehen hatte, beschrieb die mit ihren Armen große schwarze Vögel am Strand von Marokko. Olimpia googelte nach den Vögeln ohne sie zu finden.
Am selben Abend fragte Olimpia sie, was sie in Japan im Restaurant gegessen hatte. Pina schrak zusammen, sie wollte die Geschichte einfach vergessen: Es war ein Riesenfisch, von dem sie ein Teil probieren wollte, worauf alle zwanzig Kellner zu ihr kamen. Es war ein Kugelfisch. Sie wollte davon die giftige Seite probieren. Zwanzig japanische Kellner lehnten das ab: „Verstehst du? Ein Teil ist giftig und alle Japaner wissen das.“ In erstklassigen Restaurants wird der gesamte Fisch serviert, wobei alle wissen, dass dieser Teil giftig ist, und sie wollte gerade diesen Teil probieren. Da kamen die zwanzig Kellner zu ihr. Deshalb wollte sie nicht an diesen Abend in Tokyo erinnert werden.
Ein Jahr später gebar Olimpia Valeska. „Sie war zart und schön, ein kleines Baby. Es gab wieder eine Vorstellung mit Solos von Jean Cébron und ich brachte mein Baby mit ins Theater, da ich voll stillte, sodass das Baby immer an meiner Brust war. Da kam Pina in den Theatersaal und schrie, nahm mir das Baby aus den Armen und schrie: Das ist aber ein Wunder! Ich dachte: OK, Pina ist verrückt. Sie nimmt das Baby und läuft weg - mein neugeborenes Kind. Pina sprach: Schau, der Name ist Valeska, das ist ein Wunder. Wir hatten nicht so viele Momente.
Wir waren befreundet, aber hatten jeder für sich sehr viel zu tun, haben nur telefoniert und uns in der Schule gesehen, sodass ich mich an jeden dieser Momente erinnere. Sie war exzentrisch, immer dabei, simpel, human und ein fantastischer Mensch, von dem ich so viel gelernt habe. Es war ein Glück für mich Pina kennenzulernen. Von ihr lernte ich, diese freien Gedanken, diese komplett freien kreativen Entscheidungen im Kopf zu haben und immer offen für Improvisation zu sein ohne das Publikum mitzudenken.“