Sonntag, 10. März 2013

Dirk hat sich gemeldet. Im April radeln wir zusammen, gehen zu Anja Treß und dösen vielleicht in Bad Schandau. Bin gespannt auf die Musik und natürlich auf Anja. Hab sie lange nicht gesehen. Genausolang wie Dirk. An Dirks Gymnasium gibt es dieses Jahr Projekttage zum Haareflechten.

Martina erzählte in der letzten Sitzung, dass sie das Gemeindehaus der Dresdner Versöhnungskirche mag. Wohnzimmeratmosphäre kommt in der Riesenhalle wahrscheinlich kaum auf. Ich war nur mal zu einer Kreuzschulvesper in der Versöhnungskirche selbst und hab zum Vaterunser Reißaus genommen.

Kirchen haben für mich viel von ihrem Zauber verloren, nachdem ich vor dem Kreuzchor als Jungfrau in irgendeinem idiotischen Totentanz auftreten musste und Flämig nur "Temperamentvoll wie eine Oma", hinter mir zischte. Die Kreuzkirche war damals gerammelt voll. Ich hätte ihn würgen mögen. Immerhin hat er selber den bescheuerten Text ausgesucht:

Jungfrau: Könnt ich doch einen Korb dir geben, noch jung und schön ein bißchen leben! Der Welt Lust fang ich an zu schmecken; wer mocht unliebre Zeit aushecken? Pfui, daß du hinter mich gegangen, in deinem Netze mich zu fangen! O laß mich noch kosten das Glück der Erden! will fromm in meinem Alter werden.

Der Tod: Bei Nacht umgehen gleich den Dieben, das ist mein echt und recht Belieben. Wer jung ist, zeitig in sich kehr! Der Menschen Lüste trügen sehr. Niemand hat hier ein bleibende Statt; der Welt Lust seid ihr balde satt. Tanzt willig drum nach meiner Weis'! - Geh, heb dich von dein'm Lager, Greis!


Flämig war damals wohl mindestens flotte 80, ein Ekel. Eberhard Havekost hatte er gefeuert, weil der während einer Probe grinste.

N. hat ein paar Jahre später ihre ersten Wochen in der gleichen Wiege wie Eberhard zugebracht. Als Anja ihn drucken wollte, fiel es mir wieder ein.

Hab schon wieder vergessen, wie der Praktikant hieß, der den Havekost-Artikel schreiben sollte. Johannes oder so. Lange her. Im vorletzten Winter irgendwann. Der Disy-Shop lief wohl noch. Am Foto hätte ich ihn nicht erkannt, nur an seiner Schreibe. Er mochte Guttenberg. Eben fremd.

Bin jetzt noch sauer, dass F. die Trennung von N. eher linedancemäßig verarbeitet hat, es ist so trocken. Ich hatte einen Tango erwartet. Etwas mit Willkommen und Abschied oder wenigstens ein Mambo.

Dirk sagt, Franz sei Linkshänder. Komisch, da arbeitet man monatelang miteinander für die Knochenmarkspende am PC und ich merke das nicht. Am Video sei es deutlich zu sehen, sagt Dirk.

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