Freitag, 20. Februar 2015

Erste Apherese: Tiefschlaf, Aufwachen mit Zombie-Teint - hypoton und bradykard. Was 400 Milliliter Erys so ausmachen. Appetit auf Grützwurst. Ernährungsbroschüre (20 Seiten) geordert. Mit 40 Gramm Glukose entsteht etwas, was man andeutungsweise als Blutdruck bezeichnen könnte. Hoffentlich war bei den entnommenen Erys überhaupt Eisen und nicht nur Glukose dabei. Ich fühle mich wie Bodennebel, maximal dicke Luft. Schweben zwischen den Luftlöchern, verschluckt von der nächsten Schallwelle. Was war nochmal Sauerstoff? Jetzt Adrenalin auszuschütten wäre toll. Ich trinke Kaffee, als ob es Leitungswasser wäre. Selbst gekörnte Brühe fließt spurlos durch mich durch. Immerhin habe ich heute mein erstes und bisher einziges Humanplasma bekommen, allerdings ohne Kontaktdaten. Klar. Spenderstalking, träum. Nächstens bleibt es beim Aderlass, falls ich mich nicht alkoholfrei in die Anämie trinke. Heute genügten bereits anderthalb Liter Ingwertee, um das Entnahmeteam zu irritieren. Ob ich einen Blutverlust gehabt hätte, wollte man wissen. Ich trink mich frei. Ade, argentinisches Hüftsteak zum Wein. Ob ich nächstens das überschüssige Eisen gegen einen Infrarotsensor eintauschen muss?


Und das Schlimmste: Hab beim Blumenhändler Iris Harmonie gekauft, weil der Krokus Rekord hieß und das direkt neben der Uniklinik. Rekord statt Safran.

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