Montag, 19. Januar 2015

Voss schreibt, dass Teilzeit als Online-Redakteur bei der heute-Show möglich ist. Köln ... Umzug, ohne das Team zu kennen ... Will ich das? Puh, ich überlege nicht, ob ich eine Chance habe, denn die habe ich höchstens, wenn ich es tatsächlich will. Voss klingt erst mal ganz gut, wie der Wetterfrosch und der Anatom, wie Ina, mit der ich gern zusammengearbeitet hatte. Aber Köln?
Der passte gut in die Kitteltasche und hatte beizeiten Leichenfett-Flecke, aber da er von dem Libanesen, dem ich die drei Bände abgekauft hatte, sowieso fast vollständig - tatsächlich Wort für Wort - unterstrichen worden war, kamen die Flecke keiner Defloration mehr gleich. Der Voss ... Winzige Buchstaben und eine miese Schreibe, aber eben passgenau für den Kittel. 15 oder sogar 20 DDR-Mark waren das damals, viel Geld für mich. Verdammt, was will ich? Ständig einen Libanesen mitzudenken, der das, was ich grad zum ersten Mal lese, schon durchbuchstabiert hat, mitzudenken und dabei vom Waldeyer zu träumen, für den mir 50 D-Mark fehlten, war hart. Der zeichnete gemessen an dem, was ich in den 80ern sonst in die Hand bekam, extrem räumlich, nicht so scherenschnittmäßig wie Voss oder so verwaschen wie Bertolini. Martin hat mir sein Buch versprochen. Hab es noch nicht gekauft, wenn er als Autor tatsächlich ein Kontingent hat. Sparen, jobben ... Riechen & schmecken ... Die 80 Gramm pro Quadratmeter Voss waren kein bisschen holzfrei, gelblich und rochen nach einem Mix aus Vanille und Formalin. Wenn sie auf etwas Appetit machten, dann am ehesten auf Hühnerbrühe.

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