Sonntag, 22. September 2013

Keunecke-O-Ton: "Jedes Tier, welches epileptiforme Anfälle zeigt –egal ob männlich oder weiblich- sollte kastriert werden, um den hormonellen Stress zu minimieren." Wahnsinn. Der hat keinen Respekt vor dem Leben neben ihm. Das war die erste Google-Suchantwort auf "Gedächtnisprotokolle nach Epilepsie & Harley". Vielleicht melde ich mich im Forum an, um den Schlingerkurs 2002 auf der Autobahn noch mal durchzugehen. Ich war unterwegs zum Bewerbungsgespräch in Senftenberg bei Gert (1,94 m), der inzwischen wieder in Dresden jobbt. Die Ellbogen schlackerten. Ein Jahr zuvor hatte ich Carbamazepin in Mail-Absprache mit einem Epileptologen ausgeschlichen, weil ich ein drittes Kind wollte und wegen Carbamazepin die aktuelle Schwangeschaft abbrechen musste. Das Carbamazepin war 1998 in Berlin-Herzberge wegen einer Psychose verordnet worden. Auszuschleichen ist kompliziert. Neben der gesteigerten Erregbarkeit hatte ich auch mit Halluzinationen zu kämpfen: Ich erlebte das, was ich im Radio hörte, als unmittelbare Reaktion auf das, was ich auf meine "Rosta-Fenster" im Forum Wissenschaft des Deutschen Hygienemuseums schrieb. Es war eine Vorwegnahme jeglichen Big-Brother-Container-Erlebens. Ich nahm die Radiostimmen überall hin mit. Die Halluzination war umso abwegiger, weil ich bereits die "Truman-Show" und den damit verbundenen erheblichen Aufwand für Überwachung gesehen hatte. Meine erste Reaktion damals: Ich kaufe mir ein Haus am Senftenberger See, aber Gert wollte, dass ich zwischen Dresden und Senftenberg pendelte, wovor ich natürlich Angst hatte. Das Schlingern war eindrucksvoll. Und das war ein Citroen, ich hatte also eine schützende Karosse. Als ich letztens - ok, es ist auch schon wieder Jahre her - zu Schlingensief Kontakt aufzunehmen versuchte, war ich entsprechend überdreht, so dass er verständlicherweise nicht reagierte. So kam es, dass ich ihn nicht mehr sprechen konnte.

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