Freitag, 19. Juli 2013

Bin jetzt am Ende meiner 1mg-Risperdal-Vorräte angelangt und habe noch eine 2mg-Packung mit zerteilbaren Filmtabletten und zwei 3-Milligramm-Packungen. Mal sehen, was Ohnesorge dazu sagt, wenn ich zum Aufbrauchen der 3mg-Vorräte auf täglich einmal 1,5mg reduziere. Angeblich sind 2x1mg die Minimaldosis. Die Leopold behauptete das jedenfalls und begründete damit ihre 3mg-Dosierung. Schade, dass die 3mg-Tabletten nicht zu dritteln sind. Ich hasse Halluzinationen, wie sie bei Dosisumstellungen mit boshafter Regelmäßigkeit auftreten. Ich bin dann extrem gereizt und kaum belastbar. Die Buchstaben stürzen dann ineinander und ergeben keinen Sinn mehr. Es ist dann, als würde ich Blindenschrift schreiben: Jeder Buchstabe entgleitet, sobald er getippt wurde. Aber vielleicht lassen sich Dosisschwankungen auch trainieren. So hundertprozentig konstant wird die Dosis bei teilbaren Filmtabletten nicht sein. Ich habe mich bislang noch nicht an das Teilen herangewagt, zumal die Tage zu sehr mit notwendigen Entscheidungen angefüllt waren, Entscheidungen, an denen ich teilhaben wollte. Ganz ohne Risperdal zu leben ist ein Traum, den ich die letzten Monate bereits aufgegeben hatte. Am liebsten würde ich ohne Risperdal, ohne Vesikur und ohne Loperamid auskommen, wieder auf dem Baggersee surfen, schwimmen, Auto fahren und im Winter mit Ski das Schönfelder Hochland queren. Stattdessen kann ich nur bilanziert Fructose zu mir nehmen.

Der Ärzte-Verlag hat eine Stelle ausgeschrieben.

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