Sonntag, 5. Oktober 2014


Das Handy wenige Zentimeter vor der Nase, den nächsten Ultraschalltermin vor Augen, um das Xanthelasma zu reduzieren, resp. zu verteilen. OK, es ist idiotisch, zumal dadurch eine Metastasierung provoziert werden könnte. Blöd alles. Total bescheuert. Wie der Blick selbst. Aber noch einsamer ist Schmidt, wie´s scheint, im Moment oder wer immer da als Schmidt schreibt:



Fakt ist, dass 50.000 Euro Bußgeld fällig werden würden, falls ich mich dazu aufschwingen würde, ihm gegenüber ohne Zulassung ärztlich tätig zu werden. Das durfte ich mir 2005 erklären lassen und habe ich ihm x-mal erklärt. Er weiß also, dass ich ihm nicht antworten kann, ohne den eigenen finanziellen Ruin zu riskieren, und er wendet sich über den Blaster an den Rest der Welt. Ich und der Rest ...

Dass zeitgleich LOVOO die Funktion DuBistHübsch generiert, macht seinen scheinbaren Schlaganfall auch nicht netter.

Ich kann mit dem Begriff hübsch nichts anfangen. Gerlind hatte ich auf die Frage, was denn schön sei, nur an den Kopf geknallt: Jemand, der glücklich ist und sich wohl fühlt. Lachen vermittelt die Illusion am ehesten.

Hatte ich schon erzählt, dass letztens irgendwo das SWR3-Gras auf einem Mittelstreifen brannte? Ich bin reif für ein Buch, irgendwas mit dem Tiefgang einer Fläche. Etwas was unverknüpft und ohne Filz zu konsumieren ist, zumal jetzt sogar Peters was vom ruhigen Durchprobieren der Übergangsklamotten erzählt und ich vor lauter Weltschmerz gleich wieder bei meinem eigenen Handicap mit Christinas Kleidung hängenbleibe statt mich zu freuen, dass mein eigenes Augenbrennen nachgelassen hat. Ich bevorzuge drastische Lösungen, hat meine Psychiaterin mir mal gesagt.

Jetzt nicht vor Ort zu sein und trotzdem eingreifen zu wollen ist verrückt. Verückter als ich selbst im Moment bin. Schmidts Bruder anzurufen getraue ich mich nicht mehr. Das hatte ich schon zu oft ergebnislos probiert, sodass er es wohl eher als Stalking denn als Anteilahme einordnen wird.

7:30 Uhr: Noch eine Stunde und ich kann in der Redaktion anrufen, um zu erfahren, ob ich heute arbeiten kommen soll oder lieber den Zettelstapel im Arbeitsamt abgebe, um deutschlandweit einen verlegerischen Arbeitgeber zu suchen. Hallo, bin ich nicht eine tolle Partie? So ein Wirrwarr.

Olimpia habe ich schon vor Stunden den Entwurf für den Premieren-Kommentar gemailt, ohne eine Antwort zu bekommen, sodass ich annehme, dass er Zeit hat, zumal die nächste Vorstellung erst am 31. Oktober ist.
Kristin Rudloff in einem Solo-Programm mit Gedichten von Hesse, Rilke und anderen im Theaterhaus Rudi

Der Mann ist schon fertig. Ich lasse mich von Träumen wiegen …


Dieses Wochenende hatte Kristin Rudloffs Solo-Programm „Der Mann ist schon fertig. Ich lasse mich von Träumen wiegen …“ mit Gedichten unter anderem von Hesse, Rilke im Theaterhaus Rudi Premiere. Der literarisch-musikalische Abend unter der Regie von Dr. Hannelore Seezen-Mundt und von Prof. Olimpia Scardi, die auch die Choreografie übernahm, wurde von Rolf Schinzel am Piano begleitet. Die nächste Aufführung findet am 31. Oktober statt. Kristin Rudloff spricht von dem Leben, das sie leben will. Sie erzählt von Frauen, die - wenn ihre Sehnsucht nach Freiheit und Begegnung Gewicht hätte - jede drei Zentner wiegen würde. Dabei verharrten die zu Hause bei sich vereinsamt wie Hirten voller Wünsche, die nur schön seien, solange sie unerfüllbar sind, und wollten in Liebe gehüllt sein, da sie nackt seien, wobei sie hoffen, in ihrer Unauffälligkeit interessant zu sein. Doch Kristin Rudloff verspricht, während sie in Schwarz und Weiß gekleidet die sparsam möblierte Bühne tänzerisch improvisierend durchmisst: Ihr Weg wird kein Weh sein und verabschiedet sich lachend von ihrem Publikum.

Im Halbschlaf hatte ich aufgeschnappt, wie jemand auf SWR3 irgendwas von Kunden sprach. Daraufhin hatte ich den Kommentar bei Olimpia offline genommen und ihn ihr als Private Nachricht gemailt. In dem Moment schaltete sich das Gerät, über das ich SWR3 gehört hatte, aus, sodass ich in der Stille durchgeschlafen hatte, ohne nochmals etwas zu unternehmen. Allein hätte ich nicht die Energie zum Abschalten gehabt - aus Angst vor der Stille. Dabei war die Stille dann tatsächlich ganz angenehm. So schlimm wurde das Gedankenlautwerden danach gar nicht. Eigentlich ist es komisch, sich bremsen zu lassen, nur weil Disy nichts über Olimpia drucken mag. Disy? Anja. Arbeitsamt ist schon gut. Besser als in der Redaktion anzurufen. Ich will endlich über die Menschen schreiben können, die mich interessieren. Und das nicht nur in meinem Blog. Noch schöner wäre allerdings ein Blog, der zu lesen lohnt. Irgendwann, falls ich dann die Energie zum Sortieren in Lohnt und LohntNicht habe.

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